Wie groß sollte die Photovoltaik-Anlage sein?

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Wie groß sollte die Photovoltaik-Anlage sein?

Bei der richtigen Größe der Photovoltaik-Anlage gibt es ebenfalls vielfältige Einflussfaktoren, die Sie bei der Entscheidung berücksichtigen sollten. Bevor wir näher auf mögliche Größenmodelle einer Photovoltaik-Anlage eingehen, erfahren Sie folgend die wesentlichen Parameter, die hinsichtlich der Größe der PV-Anlage berücksichtigt werden sollten:

  • Die Bedarfsermittlung der Größe sollte sich unter anderem nach Ihrem jährlichen Stromverbrauch richten. Eine typische Faustregel ist, dass 1 Kilowatt Peak circa 800–1000 Kilowattstunden Strom per Anno produziert. Prüfen Sie daher den Stromverbrauch über einen Vergleichszeitraum von möglichst mindestens drei Jahren. Beachten Sie dabei etwaige Sondereffekte und künftige Parameter, die den Stromverbrauch wesentlich beeinflussen. Sofern Sie beispielsweise die Anschaffung weiterer stromintensiver Geräte planen, kalkulieren Sie lieber etwas großzügiger. Wenn im Gegensatz dazu klar ist, dass sich die Anzahl der Personen im Haushalt (zum Beispiel durch den Auszug der Kinder) kurzfristig reduziert, ist dies bei der Bedarfsermittlung ebenfalls zu berücksichtigen.
  • Die verfügbare Dachfläche und deren Ausrichtung sind ebenfalls entscheidend für die erforderliche Größe der Photovoltaik-Anlage. Ein nach Süden geneigtes Dach eignet sich am besten, sodass Sie in dieser Konstellation einen deutlich höheren spezifischen Ertrag haben, als bei einem nach Norden ausgerichteten Dach. Dabei gilt die Faustregel – je höher der spezifische Ertrag (kWh/kWp Jahr), desto weniger groß muss die Photovoltaik-Anlage für die gleiche Menge an produziertem Strom sein.
  • Die Zukunftsplanung, die sich wesentlich auf den künftigen Stromverbrauch auswirkt, sollte bei der Größe der Photovoltaik-Anlage ebenfalls beachtet werden. Planen Sie zukünftige Veränderungen, wie zum Beispiel die Anschaffung eines Elektroautos, oder die Anpassung der Heizung zu einer Wärmepumpe oder einem anderen Träger, der Auswirkungen auf den Stromverbrauch hat, ein.
  • Der finanzielle Aspekt in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit ist ebenfalls von zentraler Bedeutung für die Größe der PV-Anlage. Eine größere Anlage kann mehr Strom produzieren, ist aber auch deutlich teurer. Je nach Ihrem Verbrauch, den Fördermöglichkeiten und der Obergrenze in Bezug auf Ersparnis der Mehrwertsteuer ist ein gutes Gleichgewicht zwischen Investitionskosten und erwarteten Erträgen zu wählen.

Zur Orientierung ist es wichtig zu wissen, dass die durchschnittliche Größe einer Photovoltaik-Anlage auf einem Einfamilienhaus in Österreich bei circa 12 kWp liegt. Die meisten Anlagen bewegen sich im Bereich von 8 bis 14 kWp. Berechnen lässt sich die erforderliche Größe anhand der Formel: Der Bedarf an Strom multipliziert mit 2,5, geteilt durch 1.000 kWh/kWp (spezifischer Anlagenertrag in Deutschland). Somit ergibt sich bei einem Strombedarf von 4.000 Kilowattstunden per Anno eine PV-Anlage mit circa 10 Kilowatt Peak.

In diesem konstruierten Beispiel der Berechnung einer Photovoltaik-Anlage wäre eine freie Dachfläche von circa 50 Quadratmetern erforderlich. Steigt der Strombedarf bei gleichen Parametern auf 7.000 Kilowattstunden pro Jahr an, erhöht sich die benötigte Dachfläche für die Photovoltaik-Anlage auf circa 87 Quadratmeter. Um die Anzahl der Module zu berechnen, lässt sich die erforderliche Dachfläche einfach durch die Modulgröße dividieren. Im Regelfall liegt diese bei circa zwei Quadratmeter, sodass für die 7.000 kWh pro Jahr circa 44 Module erforderlich sind.

Die richtige Größe einer Photovoltaikanlage zu finden, ist entscheidend für ihre Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Eine zu kleine Anlage produziert nicht ausreichend Strom, um den Energiebedarf eines Haushalts oder Unternehmens zu decken, was dazu führt, dass weiterhin Strom aus dem Netz zugekauft werden muss. Dadurch sinkt die potenzielle Kosteneinsparung. Andererseits führt eine überdimensionierte Anlage zu höheren Anschaffungskosten, die nicht vollständig durch den Eigenverbrauch gedeckt werden, und es bleibt mehr überschüssiger Strom, der eventuell zu niedrigeren Einspeisevergütungen ins Netz eingespeist wird.

Eine gut dimensionierte Anlage ermöglicht es, den Eigenverbrauch zu maximieren und den erzeugten Strom möglichst effizient zu nutzen. Das führt nicht nur zu einer schnelleren Amortisation, sondern auch zu langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten. Zudem kann die richtige Anlagen-Größe helfen, den individuellen Energiebedarf auch in Zukunft zu decken, indem man mögliche Verbrauchssteigerungen, wie etwa durch Elektromobilität, bereits in die Planung einbezieht. Eine sorgfältige Planung und Beratung sind daher unerlässlich, um die Photovoltaikanlage sowohl technisch als auch wirtschaftlich optimal auszulegen.

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